von Dr. Werner Zittel (München), Energiewissenschaftler und Dr. Hartwig Berger (Berlin), Sozialwissenschaftler
- Energiearmut
- Lokale Energieteams in Selbsthilfe
- Fragen der Umsetzung und Finanzierung
- Jugendgarantie und Energieeffizienz
- Jugend und europäische Solarwende
- „Mehr Arbeit mit weniger Energie“
Energiearmut
Die andauernde und hohe Arbeitslosigkeit wird insbesondere in den südeuropäischen Ländern – ebenso übrigens in den nordafrikanischen Anrainerstaaten – zu immer höheren Quoten an Dauerarbeitslosigkeit mit entsprechender Zunahme von Armut und Lebensunsicherheit führen. Besonders dramatisch ist die extreme Arbeitslosigkeit junger Menschen.
Eine Folge dessen ist wachsende Energiearmut, definiert als prozentual signifikanter Anteil der Ausgaben – Richtwert: 10% – für Energie am Gesamtbudget, der einem Haushalt mit generell niedrigem Einkommen zur Verfügung steht. Zugegeben – Energiearmut ist bei weitem nicht das größte Problem für zunehmend in Armut lebende Bevölkerungsschichten; doch ebenso wenig sollte man ihre Folgen im Alltagsleben unterschätzen. Unzureichend dem (kalten oder heißen) Außenklima angepasste Wohnungen begünstigen Krankheiten mit manchmal lebensgefährdenden Auswirkungen. Des weiteren gefährden niedrige Einkommen die Grundversorgung, z.B haben die spanischen Stromkonzerne im Jahr 2012 ungefähr 1,4 Mio. Haushalten die Zufuhr gesperrt, weil sie die Rechnungen nicht mehr zahlen konnten .
Lokale Energieteams in Selbsthilfe
Auf europäischer Ebene etwas zur Minderung von Energiearmut zu tun, ist also sozialpolitisch durchaus sinnvoll. Zudem können entsprechende Maßnahmen so eingesetzt werden, dass sie einen zusätzlichen gesellschaftspolitischen „Mehrwert“ haben. Nämlich dann, wenn die EU und ihre Mitgliedsstaaten Finanzmittel für Initiativen organisierter Selbsthilfe in Ortschaften und Regionen mit hoher Arbeitslosigkeit zur Verfügung stellen. Die hohen Ausgaben für Energie in Haushalten und im (motorisierten) Verkehr können durch gezielte Beratung und Unterstützung verringert werden. Warum also nicht lokale und regionale Kampagnen zum sparsamen und sinnvollen Umgang mit Energie ermutigen und finanzieren und junge Frauen und Männer aus denselben Orten bzw. bei größeren Agglomerationen: Stadtteilen und Sozialmilieu damit beauftragen? Sie hätten den „Standortvorteil“, die Verhältnisse vor Ort zu kennen und größere Chancen als „importierte“ BeraterInnen, Zugang zu den Bewohnern zu finden und in Fragen des Umgangs mit Energie zu beraten.
Voraussetzung ist dabei eine vorgeschaltete, zeitlich begrenzte Ausbildung der jungen Leute zu Energiekampaignern in örtlich gebildeten Energieteams. Sie sollten in Schnellkursen lernen, wie sie im Umgang mit Energie beraten und was sie dabei beachten sollten. Die Beratung sollte dabei nicht nur eine effiziente und sparsame Handhabung von Energie betreffen, sondern auch technische und ökonomische Fragen des Einsatzes von erneuerbarer Energie, insbesondere von Thermosolar und Fotovoltaik, für die gerade in den südeuropäischen Regionen die klimatischen Verhältnisse ausgesprochen günstig sind.
An nötiger „Voraus-Qualifikation“ mangelt es in den südeuropäischen „Hochburgen“ der Jugendarbeitslosigkeit nicht. In großer Zahl haben vor allem junge Männer und Frauen eine technische, administrative und informationstechnische Ausbildung – vom Elektriker bis zum Ingenieur – , die für Energieberatung eine gute Grundlage bilden. Nötig ist dann nur eine Zusatzausbildung zu Grundlagen der Energieeffizienz und des Einsatzes solarer Energie, zur Erstellung von Energieaudits und vor allem, wie man entsprechende Vorschläge an Mann und Frau wirkungsvoll kommuniziert. Dabei sollten die anschließenden Aktivitäten neben den individuellen Beratungen auch Gruppenarbeit und Informationsveranstaltungen einschließen, sowie örtliche Aktionen mit z.B. Flugblättern, Videoclips oder Wettbewerben à la „wer spart am wirkungsvollsten Energie?“, oder auch fifty-fifty-Projekten, wie sie etwa an Schulen in Deutschland durchgeführt werden. Also regelrechte Kampagnen zum Umgang mit Energie.
Es ist sinnvoll, die Energieberatung auf kleine Betriebe wie Werkstätten, Gastwirtschaften, Läden und Dienstleistungen aller Art auszuweiten. Vieles spricht dafür, dass in diesen Tätigkeitszweigen das energetische und somit finanzielle Einsparpotential ziemlich hoch ist. Hinzu kommt, gerade in Südeuropa, die ökologisch sinnvolle wie wirtschaftlich lukrative Option von Solaranlagen zur Eigenstromerzeugung. Mit der Arbeit in Wirtschaftszweigen eröffnet sich damit zugleich eine, jeweils vor Ort zu prüfende und zu realisierende Chance, Energieberatung als Gewerbe zu praktizieren.
Energiekampagnen als Selbsthilfeaktion können nur mit öffentlichen Zuwendungen von allerdings überschaubarem Umfang Fahrt aufnehmen. Aufgrund einschlägiger Erfahrung (siehe letztes Kapitel) dürfte ein zweimonatiger Vorbereitungskurs für ein Energieteam ausreichen. Die Ausbilder, die im weiteren Verlauf aus dem Kreis der Ausgebildeten rekrutierbar sind, sollten ein angemessenes Gehalt, die Lernenden ein Stipendium erhalten. Für die anschließenden Beratungen und Kampagnen vor Ort sollten sie entsprechend entlohnt werden. Als Zeitraum der Kampagne wären vielleicht zwei Jahre zu veranschlagen. Materialaufwendungen dürften sich in Grenzen halten, eine Art Büro und öffentliche Anlaufstelle des Energieteams sollte von der jeweiligen Gemeindeverwaltung zur Verfügung gestellt werden. Dieser eröffnet sich mit einem Team von EnergieberaterInnen die Gelegenheit, deren Arbeit auch für die öffentlichen Einrichtungen im Ort zu nutzen.
Fragen der Umsetzung und der Finanzierung
Sofern ein Energieteam wirkungsvoll arbeitet, dürfte der erzielte Effekt an Energieminderung und Solarenergie-Einsatz signifikant sein. Womit wir bei der Frage sind, wie die nötigen Finanzmittel verfügbar gemacht werden können: Die EU hat, zuletzt in der Effizienzrichtlinie 2012/27/EU, die Zielsetzung einer 20%igen Einsparung von Energie als verbindlich für alle Mitgliedsstaaten festgelegt . Dazu werden verschiedene Auflagen und Erwartungen an die Mitgliedstaaten formuliert.
Von Interesse für den Vorschlag der Einrichtung lokaler Energieteams sind dabei etwa:
- Alle Energielieferanten mit einem Umsatz von mehr als 75 GWh pro Jahr sind gehalten, jedes Jahr mindestens 1,5% an gelieferter Energie einzusparen. (Ausgenommen sind Lieferanten von Transportenergie).
- Die Staaten sind verpflichtet, für alle Energiekonsumenten, einschließlich Haushalte und Kleinbetriebe, Energieaudits verfügbar zu machen
- Alle öffentlichen Gebäude sollen ihren Energiebedarf um (durchschnittlich) 3% pro Jahr verringern
- Alle Geräte und Produkte, die öffentliche Institutionen anschaffen, sollen den höchsten Label an Energieeffizienz vorweisen
- Jeder Staat muss der EU-Kommission seine Programme zur Erhöhung der Energieeffizienz in den Jahren 2014, 2017 und 2020 berichten.
Die Einrichtung lokaler, im Gesellschaftsmilieu der jeweiligen Region verankerter Energieteams wäre ein geeigneter Schritt, um die skizzierten Anforderungen besser zu erfüllen. Die Erstellung von Energieaudits würde in solchen Teams erlernt und anschließend in Beratungen der örtlichen Haushalte und Betriebe umgesetzt. Man kann sich dabei eine Verbindung mit der gleichgerichteten Auflage an die Energieversorger vorstellen, die gehalten sind, für eine kontinuierliche Senkung des Energieverbrauchs (1,5% pro Jahr) Sorge zu tragen. Ihr Beitrag im Rahmen des geschilderten Energieteam-Konzepts könnte etwa darin bestehen, dass sie die Ausbildung der Teams organisatorisch und finanziell mit begleiten sowie an der Finanzierung der Energieberatungen durch diese Teams beteiligt sind.
Schließlich sind den Rathäusern, Schulen, sozial-kulturellen Zentren und anderen öffentlichen Einrichtungen und Dienstleistungen der öffentlichen Hand in den Ortschaften mit den jeweils besten Energie-Verbrauchs-Klassen und der 3% Effizienzsteigerung pro Jahr sehr anspruchsvolle Aufgaben aufgetragen, die sie ohne fachkundige Beratungen nicht realisieren können. Auch hier bietet sich eine Unterstützung durch ortskundige Energieteams an.
Die EU-Kommission – und in gewissem Maß auch Gremien des Europaparlaments – müssen Aktivitäten zur Förderung der Energieeffizienz nicht auf Lektüre und Kontrolle der 2014, 2017 und 2020 einzusendenden Aktionsprogramme der Staaten beschränken. Es handelt sich hier um eine genuine Gemeinschaftsaufgabe – übrigens auch durch die EU-Institutionen selbst zu realisieren – , deren Umsetzung durch Vorschläge aus Kommission und Parlament unterstützt werden kann und sollte. Unsere Anregung ist, das Konzept der Energieteams auf seine Eignung zur Umsetzung von Anforderungen der Richtlinie 2012/27 zu prüfen und dazu zumindest und möglichst umgehend Modellprojekte in europäischen Regionen einzurichten. Möglichkeiten der Teil-Finanzierung über die Energieversorger wurden bereits genannt.
Hinzu müssen Mittel aus den Strukturfonds kommen, die vor allem in den weniger entwickelten Regionen Südeuropas und der osteuropäischen Beitrittsländer in relativ höherem Umfang verfügbar sind. In den Gebieten also, in denen der Spielraum für effiziente Energienutzung besonders hoch ist. In diesem Zusammenhang erinnern wir an eine Auflage, die mit der Bewilligung der Strukturfonds durch Beschluss aller EU-Gremien verbunden worden ist: Mindestens 20% aus dem Fonds für regionale Entwicklung müssen für Maßnahmen eingesetzt werden, die dem Klimaschutz förderlich sind. Aktivitäten zur Einsparung von Energie zählen ersichtlich dazu. Dabei ist wichtig, die bürokratischen Hürden in der Antragstellung zu senken . Z.B. könnte die EU- Kommission gemeinsam mit interessierten Regionen ein Globalkonzept für die Einrichtung von Energieteams erstellen, mit dem Erwartungen und Anforderungen für Gemeinden, die sich beteiligen wollen, vorab formuliert sind.
EU-Jugendgarantie und Energieeffizenz
Europäischer Rat, Europaparlament und Kommission haben sich mit förmlichen Beschlüssen dazu verpflichtet, gegen die skandalös gestiegene Jugendarbeitslosigkeit, insbesondere in den südeuropäischen Krisenregionen, anzugehen. Zentral ist hier die Europäische Jugendgarantie:
Sie verpflichtet die EU und alle Mitgliedsstaaten, allen jungen Menschen unter 25 Jahren innerhalb von vier Monaten nach Abschluss ihrer Ausbildung oder nachdem sie arbeitslos geworden sind, eine Arbeitsstelle, einen Ausbildungsplatz, ein Praktikum oder eine Fortbildung anzubieten, und zwar sowohl qualitativ hochwertig wie auf ihre persönliche Situation zugeschnitten.
Für die Realisierung dieses so anspruchsvollen wie wichtigen Ziels wurden den Mitgliedsstaaten zunächst 6 Mrd. € zu Verfügung gestellt, deren Verteilung sich nach der jeweiligen Höhe der registrierten Jugendarbeitslosigkeit richtet.
Wir schlagen vor, das dargestellte Konzept der lokalen Energieteams als eine der, zugegeben, vielen Möglichkeiten zu nutzen, arbeitslosen Unionsbürger/innen unter 25 Jahren einen qualitativ hochwertigen Arbeitsplatz mit vorgeschalteter Ausbildung anzubieten. Es hätte, wie geschildert, den zusätzlichen Vorzug, einen Beitrag zum Unionsziel der Steigerung der Energieeffizienz zu liefern. Und zum zweiten ist das Arbeitsangebot auch deshalb qualitativ hochwertig, weil es den involvierten jungen EuropäerInnen ein Berufsfeld mit einer wichtigen und vielversprechenden Zukunftsperspektive eröffnet. Das sei kurz erläutert:
Für die Realisierung des EU-weit vereinbarten Energieeinsparziels von 20% bis 2020 bzw. von 30% bis 2030 reichen Beratungskampagnen der vorgeschlagenen Art selbstverständlich nicht aus. Europaweit besteht weitgehend darüber Konsens, dass dafür die Heiz- und Klimatisierungsmethoden, die Leistungskraft der energetisch betriebenen Geräte und vor allem die Wärmeisolierung der Gebäude nachdrücklich verbessert werden müssen. Um das in Angriff zu nehmen, bedarf es zum einen der Finanzen: Hier könnte und sollte der neu eingerichtete Investitionsfonds von 21 Mrd. € bzw. von (durch Kredit“hebel“ erweiterten) 315 Mrd. € genutzt werden. Insbesondere im Sektor der energetischen Gebäudesanierung wäre das wegen der Wirkungen auf die Bauwirtschaft, dem hohen klimapolitischen Nutzen und nicht zuletzt wegen der intensiven Arbeitsmarkteffekte höchst sinnvoll.
Für diese europaweite Effizienzinitiative sind im großen Umfang Fachkräfte gefragt. Die vorgeschlagene Energieeffizienzkampagne mit jungen EuropäerInnen, die bisher ohne Arbeit sind, wäre da eine gute Vorbereitung: Die involvierten jungen Menschen werden durch ihre Zusatzausbildung und ihre in der anschließenden Praxis gesammelten Erfahrungen qualifiziert.
Um den Umfang der Arbeitsplatzwirkung abzuschätzen, können wir uns auf Studien aus dem Rekordland der Jugendarbeitslosigkeit, Spanien, beziehen. Um allein das Effizienzziel von 20% zu verwirklichen, wird von Fachinstituten in diesem Land der zusätzliche Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften auf rund 200.000 Personen geschätzt . Bei über einer Million junger Arbeitsloser und bei über 5 Mio. Menschen ohne geregelte Arbeit wäre das ein Schritt, der auch beschäftigungspolitisch stark ins Gewicht fällt.
Da Spanien an effizienter Energienutzung einen für das westliche Europa überdurchschnittlichen Nachholbedarf hat, andererseits die nutzlose Energieverschwendung in vielen östlichen EU-Ländern noch größer sein dürfte, ist eine genaue Hochrechnung für die EU insgesamt nicht einfach. Eine vorsichtige Schätzung ergäbe etwa eine Million an zusätzlichen Arbeitsplätzen. Wenn nur die Hälfte davon im Sinne der europäischen Jugendgarantie für UnionsbürgerInnen (und MigrantInnen!) unter 25 Jahren reserviert bleibt, hätte man allein durch eine überfällige Energieeffizienz-Politik die Jugendarbeitslosigkeit um 10% reduziert. Das wäre ein großer Schritt voran.
Jugend und europäische Solarwende
Die zweite Zukunftsperspektive, auf die Energieteam-Projekte vorbereiten können, ist der Auf- und Ausbau des Erneuerbaren Energiesektors, insbesondere bezüglich Sonne und Wind. Die EU kann hier ein zukunftsorientiertes Handeln mit einer Beschäftigungskampagne verbinden, die zusätzlich mehreren Hunderttausend jungen Menschen vor allem in den südeuropäischen Zentren der Arbeitslosigkeit zugute kommt. Denn gerade in diesen Landstrichen ist die solare Stromerzeugung, und in küstennahen wie gebirgigen Regionen die Windkraft, inzwischen unschlagbar kostengünstiger als mit fossilen Brennstoffen befeuerte Kraftwerke, von der hoch subventionierten Atomkraft ganz zu schweigen. Die rechnungstechnische Hemmschwelle sind die Investitionskosten für Neuanlagen. Solange die Betreiber Zins und Tilgung noch in hohen Raten abzahlen müssen, sind sie mit abgeschriebenen Altanlagen der fossilen Dinosaurier nicht konkurrenzfähig, allerdings nach deren Abzahlung weitaus günstiger. Sonne und Wind präsentieren, anders als die Lieferanten von Kohle, Gas und Uran, keine Rechnung.
Um schnell und wirksam in den Südländern den Weg zur 100%-erneuerbarer Stromerzeugung einzuschlagen, müssen sich die EU und die betroffenen Mitgliedsländer entscheiden: Entweder bedienen sie weiterhin und gegen jede ökologische Vernunft die kurzsichtigen Profitinteressen der fossilen und nuklearen Energiekonzerne. Oder sie entschließen sich zu einem „green solar deal“, der für die südeuropäischen Länder vergleichsweise einfach zu realisieren wäre. Um dort einen durchschlagenden Boom erneuerbarer Stromerzeugung einzuleiten, reicht es in aller Regel, dass die notwendigen Kredite für Solar- und Windanlagen im Zins gesenkt und in der Tilgung gestreckt werden. Akteur für eine zinsgünstige Kreditvergabe wäre vermutlich die Europäische Investitionsbank, die das bereits erwähnte umfassende europäische Investitionsprogramm nutzen kann.
„Mehr Arbeit mit weniger Energie“
Sozusagen als Test im Kleinformat haben wir im Sommer 2014 in Südandalusien ein Projekt unter dem Namen „Mehr Arbeit mit weniger Energie“ durchgeführt. Ort der Handlung war eine Kleinstadt, die sich mit einer selbst für Andalusien (durchschnittlich 36%) enorm hohen Arbeitslosigkeit von rund 50% „auszeichnet“. Im Verlauf von zwei Monaten wurden 8 junge Frauen und Männer aus dem Ort zu EnergieberaterInnen ausgebildet. Durchgeführt wurde der Kurs von einer fachkundigen jungen Ingenieurin aus dem Ort, in Zusammenarbeit mit einem ehrenamtlich tätigen Deutschen mit einschlägigen Kenntnissen der Region und des Orts. Träger des Projekt waren drei deutsche Institutionen , finanziert wurde es zu 60% von der Heinrich-Böll-Stiftung und zu 40% durch private Spenden aus Deutschland . Das örtliche Rathaus stellte Räumlichkeiten und die erforderliche Informationstechnik zur Verfügung. Zum Jahresende konnte das Vorhaben durch eine einmonatige ergänzende Aktivität verlängert werden.
Die Ausbildung selbst haben wir in einen theoretischen Teil und eine Phase der praktischen Beratungen gestaltet. Sie war mit gezielter Öffentlichkeitsarbeit im Ort mittels Flugblättern, einer Informationsveranstaltung und einer Umfrage zum Umgang mit Energie und Aktivität in und mit einer Schulklasse verbunden. Ziele waren zum einen, Bewohnern die Wege eines kostengünstigeren Umgangs mit Energie aufzuzeigen und insgesamt das Bewusstsein für die bekannten mit Energienutzung verbundenen Probleme zu schärfen. Zum zweiten sollten die Beteiligten zumindest „virtuell“ nachvollziehen können, dass der Sektor Energie ihnen Berufsperspektiven bietet, welche sie aus der Sackgasse der hier nahezu durchgängigen Arbeitslosigkeit für junge Menschen leiten kann. Dass der Spielraum für Energieeinsparung in Haushalten und Betrieben sehr groß ist und die Möglichkeiten solarer Energienutzung enorm, wussten wir aus einschlägiger Erfahrung vorab.
Fortsetzungen des Projekts sowohl im Ort wie insbesondere in anderen Ortschaften der Provinz versuchen wir gegenwärtig zu erreichen, mit bisher unklaren Erfolgsaussichten. In den Kommunen und regionalen Institutionen ist da noch einge Überzeugungsarbeit zu leisten. Ausführlich dokumentiert haben wir Ablauf und Erfahrungen des Projekts in einer Dokumentation, in spanischer wie in deutscher Version, zur weiteren Veranschaulichung wurde ein kurzer Dokumentarfilm gedreht.